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Steffi Jones

Stephanie Ann „Steffi“ Jones wurde am 22. Dezember 1972 in Frankfurt a.M. als Tochter eines afroamerikanischen US-Soldaten und einer Frankfurterin geboren. Sie wuchs in dem Frankfurter Stadtteil Bonames auf, der als sozialer Brennpunkt galt. Bereits während ihrer Kindheit wurde Steffi Jones regelmäßig mit offenem Rassismus konfrontiert.

Sie begann im Alter von vier Jahren mit dem Fußballspielen. Bereits im Jugendbereich erwarb sie sich als Kapitänin in Jungen-Mannschaften Respekt und Anerkennung und übernahm Verantwortung. Auch im weiteren Verlauf ihrer Karriere gehörte sie stets zu den Führungsspielerinnen. Sie spielte für verschiedene Vereine insgesamt über 16 Jahre in der Bundesliga und gewann zahlreiche Meisterschaften sowie Pokale. Für die Nationalmannschaft bestritt Steffi Jones in 14 Jahren 111 Spiele. Sie wurde 2003 Weltmeisterin und dreimal Europameisterin. Mit ihren zahlreichen Titeln und Erfolgen zählt sie zu den erfolgreichsten deutschen Fußballerinnen überhaupt.

Nach ihrer aktiven Laufbahn war sie unter anderem Cheftrainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und von 2011 bis 2015 Direktorin beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Als Spielerin und als Funktionärin machte Steffi Jones jedoch nicht nur positive Erfahrungen rund um den Fußball. Sie wurde immer wieder offen rassistisch beschimpft und angefeindet.

Auf dem Fußballplatz machten Fans Affenlaute, wenn ich am Ball war, oder riefen: ›Geh zurück, wo du hergekommen bist‹“ [1]

Ihre Erfahrungen führten dazu, dass sie sich schon früh und engagiert gegen Rassismus einsetzte. Sie war unter anderem Botschafterin der DFB-Kampagne „Gemeinsam gegen Rassismus“, wirkte bei Veranstaltungen und Kampagnen der Initiative „Kick It Out“ mit und sie spricht regelmäßig bei Veranstaltungen zum Thema Antidiskriminierung. Dort teilt sie ihre Erfahrungen und motiviert andere, sich ebenfalls gegen Rassismus einzusetzen. 2006 erhielt Jones den Hessischen Verdienstorden für ihr jahrelanges Engagement.

Ihr Einsatz zeigt, wie wichtig es ist, für eine gerechtere Gesellschaft einzustehen. Zudem ist sie eine von wenigen Frauen, die auch als Funktionärin im DFB tätig war.


Quellen:
[1]: Steffi Jones, zit. nach: SPIEGEL: „Auf dem Fußballplatz machten Fans Affenlaute, wenn ich am Ball war“ – Steffi Jones über Rassismus“, online. (14.05.25)


Weiterführend:
Film: „Schwarze Adler“, 102 Min., 2021.